„Khamenei wird zahlen“ – Israels Verteidigungsminister droht mit gezielter Tötung des iranischen Obersten Führers„Khamenei wird zahlen“ – Israels Verteidigungsminister droht mit gezielter Tötung des iranischen Obersten Führers
Nach dem iranischen Raketenangriff auf das Soroka-Krankenhaus kündigen Katz und Netanyahu eine neue Phase der israelischen Offensive an – mit scharfen Worten und gezielten Signalen
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat am Donnerstag in einer bislang beispiellosen Deutlichkeit dem iranischen Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei mit der gezielten Tötung gedroht. Der dramatische Schritt kommt nur Stunden nachdem iranische ballistische Raketen das Soroka-Krankenhaus in Be’er Scheva trafen – ein Angriff, der nicht nur als militärische Provokation, sondern als gezielte Attacke auf zivile Infrastruktur gelesen wird. Premierminister Benjamin Netanyahu legte nach und sprach offen von einem „vollen Preis“, den das Mullah-Regime in Teheran nun zahlen werde.
Diese Worte sind kein Zufall. Sie markieren eine historische Zuspitzung in der politischen und strategischen Rhetorik Israels – mit globaler Signalwirkung. Denn wenn Katz sagt, „Khamenei wird für seine Verbrechen bezahlen“, ist das kein symbolischer Affront, sondern eine direkte Warnung: Das Leben des iranischen Machthabers steht auf dem Spiel, sollte Teheran seinen Kurs fortsetzen. Das ist eine Schwelle, die selten überschritten wird – nicht einmal im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion wurden Führer der Gegenseite so offen ins Fadenkreuz genommen.
Katz kündigte darüber hinaus an, dass Israel beginnen werde, „neue Arten strategischer Ziele im Iran“ anzugreifen. Das ist mehr als ein militärisches Detail. Es bedeutet, dass sich der israelische Fokus möglicherweise nicht länger auf die bekannten Nuklearanlagen wie Natanz oder Fordo beschränkt, sondern dass auch Kommandozentralen, Regierungsgebäude oder Kommunikationsinfrastruktur ins Visier geraten könnten – kurz: das Nervensystem des Regimes.
Im Zentrum der aktuellen Eskalation steht der Beschuss des Soroka Medical Centers, einem der wichtigsten Krankenhäuser im Süden Israels. Dass ein solcher Ort Ziel eines Raketenangriffs wird, gilt nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen. Khamenei hat damit – auch aus Sicht gemäßigter Beobachter – eine rote Linie überschritten. Die Wut in der israelischen Bevölkerung ist groß, die Regierung steht unter Druck, Entschlossenheit zu zeigen.
Doch was bedeuten diese Drohungen konkret? Noch ist unklar, ob Katz damit ein reales Operationsszenario anspricht oder ob es sich um eine bewusste Eskalation der Sprache handelt, um den diplomatischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen – etwa in Abstimmung mit den USA. Denn Präsident Donald Trump hat zwar ebenfalls betont, dass der Iran „einen hohen Preis“ für seine Aktionen zahlen werde, zögert jedoch noch, einen Angriffsbefehl zu erteilen. Trump will abwarten, ob die massive Drohkulisse Wirkung zeigt – eine letzte Chance, das Regime zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen. Ein Treffen mit iranischen Repräsentanten sei laut einem Bericht der New York Times zumindest im Raum – allerdings sei Trump derzeit „nicht in der Stimmung für Diplomatie“.
Die Debatte innerhalb der israelischen Sicherheitskreise ist ebenfalls differenziert. Es gibt Stimmen, die vor einer Überdehnung warnen: Der Iran ist kein Gazastreifen, sondern ein riesiges Land mit 90 Millionen Einwohnern, mit einer funktionierenden Industrie, starker innerer Repression und Millionen loyaler Unterstützer. Ein Regimewechsel durch externe militärische Mittel scheint illusorisch – aber gezielte Schläge, die das Machtzentrum erschüttern, sind nicht undenkbar.
In diesem Zusammenhang erhält die Rolle der USA erneut zentrales Gewicht. Nur Washington verfügt über die entsprechende militärische Technologie – insbesondere die GBU-57-Bunkerbrecherbombe, die tief vergrabene Anlagen wie Fordo erreichen kann. Israel besitzt diese Bombe nicht. Nur ein B-2-Tarnkappenbomber der US-Luftwaffe kann sie abwerfen. Ohne amerikanische Unterstützung sind einige der strategisch wichtigsten iranischen Nuklearanlagen unantastbar.
Gerade deshalb ist die Sprache, die Katz jetzt wählt, auch als Appell an Washington zu verstehen: Wer einen atomwaffenfreien Iran will, muss bereit sein, die entscheidenden Mittel einzusetzen – und notfalls auch die Führung des iranischen Regimes selbst zur Rechenschaft zu ziehen. Katz spricht nicht nur zu Teheran – er spricht auch zu Trump.
Premierminister Netanyahu stützt diesen Kurs. In einem X-Post schrieb er: „Wir werden den vollen Preis von den Tyrannen in Teheran einfordern.“ Das ist keine Floskel mehr, sondern Teil einer orchestrierten Eskalation. Die israelische Regierung sendet ein klares Signal: Wer Krankenhäuser bombardiert, verliert jedes Anrecht auf politische Immunität.
Autor: Redaktion
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Donnerstag, 19 Juni 2025