Israels neue Zielgenauigkeit: Der Iran ist kein ferner Gegner mehr

Israels neue Zielgenauigkeit: Der Iran ist kein ferner Gegner mehr


IDF-General Shlomi Binder macht deutlich: Die israelische Armee jagt gezielt die Führungsriege der Quds-Einheit – mit wachsendem Erfolg und strategischem Kalkül

Israels neue Zielgenauigkeit: Der Iran ist kein ferner Gegner mehr

Was einst als hypothetisches Bedrohungsszenario in weiter Ferne galt, ist inzwischen konkrete Realität geworden: Der Iran, bisher als „zweite Kreise“-Gefahr betrachtet, ist unter der israelischen Militärstrategie zur unmittelbaren Zielscheibe geworden. In einer selten offenen Ansprache im Zielzentrum der israelischen Aufklärung legte Generalmajor Shlomi Binder, Chef der Geheimdienstabteilung der IDF, nun offen, wie gezielt und wirksam Israels Schläge gegen die Quds-Brigaden des iranischen Regimes verlaufen.

Bereits in der ersten Nacht des aktuellen Militäreinsatzes, so Binder, wurden rund 30 hochrangige iranische Kommandeure getroffen – darunter mehrere Stabschefs und Luftwaffenbefehlshaber. „Die Namen, die veröffentlicht wurden, sind nur die Spitzen. Aber wir haben in den innersten Kern getroffen“, erklärte Binder nüchtern – kein Triumph, sondern ein taktisches Zwischenfazit.

Der Wendepunkt dieses Kampagnenabschnitts war laut Binder ein Angriff auf ein geheimes Kommandozentrum der Revolutionsgarden im bergigen Umland Teherans. Einige Funktionäre konnten zunächst fliehen – doch das reichte nicht: Zwölf Stunden später wurde auch der Generalstabschef der strategisch wichtigen Khatam-al-Anbiya-Basis lokalisiert und bei einem Folgeeinsatz getötet. Die Botschaft: Niemand, nicht einmal auf verschlungenen Pfaden tief im iranischen Hochland, ist für Israels Präzision unsichtbar.

Ein Wandel in der strategischen Wahrnehmung

Binder sprach dabei nicht wie ein Mann im Kriegstaumel – sondern wie ein Analyst, der die Verschiebung israelischer Sicherheitslogik nüchtern beschreibt. „Wir verwandeln den Iran von einer abstrakten Bedrohung 1.500 Kilometer entfernt in ein operativ fassbares Ziel, das wir in Echtzeit greifen können“, so der General. Israel hat längst aufgehört, sich mit symbolischen Schlägen zu begnügen – es geht inzwischen um strategisches Herauslösen der Befehlsstrukturen des Gegners.

Damit verändert sich auch die Art, wie der Iran im israelischen Sicherheitsdenken eingeordnet wird. Was früher als „Fernkonflikt“ galt, hat längst die Schwelle zur direkten Konfrontation überschritten. Die Angriffe sind nicht mehr bloße Abschreckung, sondern integraler Teil einer strategischen Antwort auf die systematische Bedrohung durch Teheran – politisch, militärisch und technologisch.

Keine Gnade für Schattenkrieger

Binder spricht offen von Jagd – nicht aus Übermut, sondern aus der Überzeugung, dass nur so das iranische Netzwerk langfristig geschwächt werden kann. „Wo auch immer sie fliehen, wir müssen sie aufspüren. Und genau das tun wir.“ Gemeint ist damit nicht nur ein physischer Schlagabtausch, sondern auch ein psychologisches Signal: Kein Berg, kein Tunnel, kein Deckname schützt mehr vor der israelischen Aufklärung.

Zugleich mahnt der General zur Entschlossenheit. Der Erfolg der Kampagne hänge davon ab, die Schlagzahl hochzuhalten. Jeder verlorene Tag könne dem Gegner Luft verschaffen, jeder präzise Schlag wiederum das System destabilisieren. „Liefern Sie – und das schnell“, lautet sein Appell an die eigenen Einheiten.

Ein Krieg der Genauigkeit, nicht der Masse

Diese Art der Kriegsführung ist kein Flächenbrand – sie ist das chirurgische Gegenmodell: gezielte Eliminierung, exakte Ortung, strategische Wirkung. Kein Kollateralschaden, kein Spektakel, sondern ein Krieg gegen Netzwerke, gegen Köpfe, gegen Kommandozentralen. Was Israel hier zeigt, ist keine Machtdemonstration, sondern strategische Klarheit.

Die Botschaft an Teheran ist eindeutig: Wer Israel zur Zielscheibe macht – wie am 7. Oktober durch seine Verbündeten –, wird selbst zum Ziel. Und diese Linie ist nicht verhandelbar. Der iranische Versuch, sein Militär zu entkoppeln von terroristischen Strukturen in Syrien, dem Irak oder im Jemen, ist gescheitert. Israel hat die Verbindung erkannt – und handelt.


Autor: Redaktion
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Freitag, 20 Juni 2025

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