Israels Protestbewegungen: Zerreißprobe für die RegierungIsraels Protestbewegungen: Zerreißprobe für die Regierung
In Israel wächst der Protest gegen die Regierung – doch die Ziele der Demonstranten sind unterschiedlich. Während einige sich auf die Befreiung der Geiseln konzentrieren, wollen andere Netanjahu stürzen.
Die Protestlandschaft in Israel war schon immer vielschichtig. Bewegungen gegen die Justizreform oder die Balfour-Proteste gegen Benjamin Netanjahu haben gezeigt, dass es oft breite Bündnisse aus verschiedenen Organisationen gibt, die unter einem gemeinsamen Banner kämpfen. Doch die aktuellen Demonstrationen, die aus Protesten gegen die Justizreform und für die Geiseln entstanden sind, scheinen weniger kohärent als frühere Bewegungen.
Während einige Demonstranten die Befreiung der Geiseln über alles stellen, fordern andere den sofortigen Rücktritt der Regierung, die sie für die Verteidigungsversagen am 7. Oktober verantwortlich machen. Wieder andere kämpfen für den Schutz der israelischen Institutionen und warnen vor der Aushöhlung der Demokratie. Trotz dieser Unterschiede gelingt es den Protestbewegungen weitgehend, zusammenzuarbeiten und ihre Botschaften zu koordinieren.
Die Breite der aktuellen Proteste zeigt zwei Dinge: Zum einen ist Israel trotz innerer Spannungen in der Lage, über politische und ideologische Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Zum anderen wird deutlich, wie unzufrieden große Teile der Bevölkerung mit der derzeitigen Führung sind. Die wachsende Protestbewegung verdeutlicht die zunehmende Kluft zwischen Regierung und Bevölkerung – und könnte langfristig den politischen Kurs des Landes beeinflussen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Donnerstag, 20 März 2025