Israel zerstört geheimes Hisbollah-Tunnelsystem im SüdlibanonIsrael zerstört geheimes Hisbollah-Tunnelsystem im Südlibanon
Die Luftwaffe greift ein, wo Diplomatie längst nicht mehr wirkt: Die IDF vereitelt den Wiederaufbau einer strategisch gefährlichen Hisbollah-Anlage in den Bergen über Galiläa
In einer beispiellosen Präzisionsoperation haben israelische Kampfflugzeuge ein geheimes Hisbollah-Objekt an der Beaufort-Ridge im Südlibanon zerstört. Die Anlage diente der Terrororganisation als Knotenpunkt für ihre Feuer- und Verteidigungssysteme – und war Teil eines tief in die Erde eingelassenen, militärisch hochrelevanten Tunnelkomplexes. Ein Bauwerk, das die IDF nach eigener Aussage bereits früher außer Betrieb gesetzt hatte, dessen Wiederaufbauversuche nun jedoch gestoppt werden mussten.
„Diese Struktur ist ein eklatanter Bruch der Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon“, heißt es in der Erklärung der Armee. Man habe eindeutige Hinweise auf Wiederaufbaumaßnahmen erkannt und in der Folge gezielt zugeschlagen. Die Botschaft Israels ist dabei klar: Wer versucht, die militärische Infrastruktur der Hisbollah in strategisch relevanten Zonen zu reaktivieren, wird das nicht ungestört tun können.
Ein alter Krieg, neue Taktiken
Die Beaufort-Ridge, einst Symbol des israelischen Rückzugs aus dem Südlibanon, wird zunehmend wieder zum geopolitischen Brennpunkt. Die Höhenlage erlaubt einen direkten Blick auf israelisches Gebiet – und macht die Region für die Hisbollah militärisch enorm wertvoll. Die jetzt zerstörte Anlage war mehr als nur ein Waffenlager: Sie diente der Koordination von Angriffen, der Beobachtung israelischer Truppenbewegungen und der unterirdischen Verlagerung von Kämpfern.
Die IDF spricht von einem "signifikanten unterirdischen Projekt", das nun vollständig unbrauchbar gemacht wurde. Dass die Hisbollah es erneut zu reaktivieren versuchte, zeigt, wie sehr die Organisation auf diesen Punkt in ihrer strategischen Karte setzte. Dass Israel schnell und entschlossen handelte, verdeutlicht wiederum die neue Militärdoktrin nach dem Iran-Krieg: Risiken werden nicht mehr toleriert, sondern präventiv beseitigt.
Zerschlagene Strukturen – auch personell
Die Luftschläge in der Beaufort-Region sind Teil einer breiter angelegten Serie von Operationen. Bereits am Mittwoch hatten israelische Bodentruppen in der Nähe von Houla, ebenfalls im Südlibanon, eine Struktur demontiert, die militärisch von der Hisbollah genutzt wurde. Das Gebäude diente nicht nur zur Aufklärung israelischer Truppenbewegungen, sondern war auch das Wohnhaus des Hisbollah-Terroristen Ahmad Ghazi Ali – ein Mann, der bereits vergangene Woche gezielt ausgeschaltet wurde, nachdem er versucht hatte, neue Terrorinfrastruktur in derselben Region aufzubauen.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Israel duldet keine Rückzugsräume für Terroristen in unmittelbarer Grenznähe. Wo militärische Infrastruktur auf zivile Fassade trifft – ein klassisches Hisbollah-Muster –, greift die IDF nun gezielt ein.
Frankreich protestiert – Israel bleibt unbeirrt
Nicht jeder applaudiert der neuen Entschlossenheit. Frankreich, traditionell mit Libanon eng verbunden, kritisierte die Luftangriffe Israels scharf und forderte einen Rückzug aus dem Südlibanon. Doch aus israelischer Sicht sind solche Forderungen realitätsfern. Der Südlibanon, so die Position Jerusalems, ist längst keine neutrale Zone mehr, sondern ein aktiv genutztes Aufmarschgebiet der vom Iran unterstützten Hisbollah.
Die Wiederaufbauversuche in der Beaufort-Region gelten deshalb nicht nur als militärischer Affront, sondern auch als politisches Signal aus Teheran: Der Iran will – trotz seiner jüngsten Schwächung – Einfluss in der Region zurückgewinnen. Doch Israel setzt dem eine klare militärische Abschreckung entgegen.
„Die IDF wird keine Versuche dulden, diese Anlage wieder in Betrieb zu nehmen“, heißt es aus Armeekreisen. „Wir handeln, bevor aus Infrastruktur wieder Bedrohung wird.“
Stabilität erfordert Wachsamkeit
Der Libanon steht am Abgrund: Politisch gelähmt, wirtschaftlich zerrüttet, gesellschaftlich tief gespalten. Doch während die Mehrheit der Bevölkerung mit dem Überleben beschäftigt ist, nutzt die Hisbollah die Schwäche des Staates, um ihre Position im Süden zu konsolidieren – und den Dauerkonflikt mit Israel zu perpetuieren. Die jüngsten israelischen Angriffe sind keine Reaktion auf Raketen oder Angriffe, sondern Ausdruck einer neuen Haltung: Prävention statt Reaktion.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Freitag, 27 Juni 2025